KALENDERBLATT FEBRUAR

Dieses Februar-Kalenderblatt aus dem Schaltjahr 1896 stammt aus den Vereinigten Staaten. Dort war es, wie auch in England, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein weitverbreiteter Brauch, am 14. Februar, zum Valentinstag, Grußkarten an bewunderte, verehrte oder geliebte Personen zu schicken. Im deutschsprachigen Raum, wo dies nicht üblich war, wurde dies in den Zeitungen oft als Kuriosität beschrieben. Der Valentinstag sei für die Londoner Post, meinte etwa die „Klagenfurter Zeitung“ am 16. Februar 1899, was in Wien „Weihnachten und Neujahr sind“: „Schon im Jahre 1857 hatte die Londoner Post an diesem Tage 200.000 bis 300.000 Briefe mehr als an gewöhnlichen Tagen zu bewältigen, und heutzutage mögen St. Valentins Boten wohl das zweite 500.000 erreichen.“

Bräuche zum Valentinstag, so etwa auch das Blumenschenken, wurden in Mitteleuropa erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts populär. So etwa meldete die Wiener „Arbeiter-Zeitung“ am 14. Februar 1950: „Nach westeuropäischem und amerikanischem Vorbild sollen nun auch in Österreich am St.-Valentins-Tag (14. Februar) Verwandte und Bekannte mit Blumen beschenkt werden. Ein Komitee zur Propagierung dieser Einrichtung wird heute führenden Personen des öffentlichen Lebens Blumengrüße überreichen.“

Abb.: February, New York Public Library. Public Domain.

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