„BEST OF EUROPA“

50 mal 10 – also insgesamt 500 – Top-Reiseziele hat das Team des Münchner Kunth Verlages unter der Leitung von Annika Voigt für das Buch „Best of Europa“ zusammengetragen. Wobei einen die Vielzahl zunächst durchaus überfordern kann. Man muss es langsam angehen, von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel. Goethe kann einem da einfallen: „Und nichts zu suchen, das war mein Sinn“.

„Best of Europa“ ist unter anderem auch Radeln zwischen Dünen auf dem niederländischen Teil des Nordseeküsten-Radwegs (Foto © Getty / Andrew Bret Wallis. Alle Abbildungen in diesem Beitrag wurden vom Kunth Verlag zur Verfügung gestellt)
„Best of Europa“ ist auch Radeln zwischen Dünen auf dem niederländischen Teil des Nordseeküsten-Radwegs (Foto © Getty / Andrew Bret Wallis. Alle Abbildungen in diesem Beitrag wurden vom Kunth Verlag zur Verfügung gestellt)

Es ist die Phantasie derer, die sich dieses Buch einfallen ließen, zu bewundern. Denn: Europas „hübscheste Inseln“ (denen eines der Kapitel gewidmet ist) aneinanderzureihen, das ist mehr oder weniger aufgelegt. Aber: „Die schaurigsten Plätze“? Oder: „Die sinnlichsten historischen Bäder“?
Also, zuerst war – so stelle ich es mir vor – die Idee, einen ganz speziellen Führer zu machen, dann eben herauszufinden, was wirklich alles „Best of Europa“ sein könne, ohne lediglich beim traditionellen Sehenswürdigkeiten-Konzept stehenzubleiben. 50 Kategorien wurden so erstellt, für diese jeweils zehn repräsentative Beispiele gewählt, kurze Texte dazu geschrieben und entsprechend schöne Fotos dazu gestellt. Und weil diese Fotos doch auf einem qualitätsvollen Papier abgedruckt sind, hat der Band durchaus sein Gewicht. Ein richtiges „Coffee Table Book“ also.

Die bizarr geformte Felsküste von Peniche in Portugal findet sich als ein „Best of“ im Kapitel „Die großartigsten Surfspots“ (Foto © Getty / Japatino)
Die bizarr geformte Felsküste von Peniche in Portugal findet sich als ein „Best of“ im Kapitel „Die großartigsten Surfspots“ (Foto © Getty / Japatino)

Zurück zum Inhalt: Da ist es bei den jeweils zehn Besten ja nicht geblieben, da gibt es dann auch noch 39 Geheimtipps und eine Europa-Karte, die zeigt, wo denn dies alles zu finden ist. Zu bewundern ist die Wortgewalt der Redaktion, denn was da alles an Superlativen angeführt wird, ist beeindruckend, immerhin waren ja 50 verschiedene Kategorien zu definieren. So fand man zum Beispiel „Die inspirierendsten Kraftorte“, „Die sagenhaftesten Bibliotheken“, „Die beeindruckendsten Zugstrecken“ und „Die besten Plätze zum Sterneschauen“.

Als einer der besten Plätze zum Sterneschauen wurde der „Vrani Kamen Dark Sky Park“ in Kroatien – wo die Lichtverschmutzung vielerorts sehr gering ist – gewählt. (Foto © Getty / Romulic-Stojcic)
Als einer der besten Plätze zum Sterneschauen wurde der „Vrani Kamen Dark Sky Park“ in Kroatien – wo die Lichtverschmutzung vielerorts sehr gering ist – gewählt. (Foto © Getty / Romulic-Stojcic)

Weil aber doch eine gewisse Ordnung in diese Ansammlung der Besten gebracht werden musste, heißt die erste Abteilung „Natur & Landschaften“, es folgen „Städte & Orte“, „Aktivitäten & Kultur“ und zum Schluss „Routen & Wege“. Und da sich nicht alles aus der Überzahl des ganzen „Best of“ hier hineinzwängen ließ, ergänzte man noch um das Kapitel „Mehr entdecken“, in der etwa „Die beliebtesten Landesküchen“ oder „Die friedlichsten Länder“ ihren Platz finden. „In Vielfalt geeint“ – dieses Motto der EU steht am Beginn dieser insgesamt beeindruckenden Auswahl, die neugierig macht und Reiselust weckt.

Best of Europa. Unterwegs zu den Top-Reisezielen. Kunth Verlag, München 2024.
Best of Europa. Unterwegs zu den Top-Reisezielen. Kunth Verlag, München 2024.
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